Schweren Herzens beschloss der Elbhangfest-Vereinsvorstand am 29. April aufgrund der am gleichen Tag erhaltenen unzumutbaren Auflagen der Stadt zum Terrorschutz, 2025 auf eine Sperrung der Pillnitzer Landstraße zu verzichten. Am 8. Mai wurde diese Lösung in der Ämterrunde von der Stadt bestätigt.
Die dem Verein erst rund acht Wochen vor der Veranstaltung bekanntgegebenen Auflagen der Stadt Dresden für eine Gesamtsperrung wie früher waren für den gemeinnützigen Verein sowohl finanziell als auch logistisch so kurzfristig nicht zu stemmen.
Die Auflagen für ein allumfassendes Terrorschutzkonzept bei der Sondernutzung der Pillnitzer Landstraße für ein Straßenfest übersteigen den finanziellen und organisatorischen Rahmen eines ehrenamtlichen Vereins wie dem Elbhangfest e.V. Denn bei unsachgemäßer Umsetzung der geforderten Terrorabwehr ginge die Haftung auf den Veranstalter über, d. h. die Verantwortung bei Personenschäden liegt auf wenigen einzelnen Personen aus dem Verein.
Der Verein kann entstehenden Unmut nachvollziehen und sieht den teilweisen Verzicht auf die Sperrung als tiefen Einschnitt in unsere Freiheit. Ein Elbhangfest ohne gesperrte Pillnitzer Landstraße ist nur ein halbes Elbhangfest! Dennoch müssen wir die reale Gefahr durch gezielt auf Menschen gesteuerte Kraftfahrzeuge anerkennen und ernst nehmen. Wir können als Veranstalter keinesfalls eine allumfassende Terrorabwehr nach den Auflagen der Stadt für ein derartig großes Festgelände gewährleisten und verantworten. Hierfür müssen Stadt und Land in Zukunft ein geeignetes Konzept anbieten, wie Straßenfeste sicherer gestaltet werden könnten und dies durch Förderung und Personal unterstützen.
Bis dahin bleibt uns nur der Verzicht auf die großräumige Absperrung.
Auf der Pillnitzer Landstraße selbst können diesmal deshalb keine Aktionen stattfinden. 15 der insgesamt rund 80 Spielorte befinden sich an der Straße, nur zwei jedoch direkt auf der Straße.
Diese Veranstaltungen müssen ausweichen. Der Festumzug und das Bürgerfrühstück müssen ganz entfallen. Vereinsmeile und Flohmarkt in Loschwitz werden in den abgesperrten Bereich F.-F.-Finke-Straße/Winzerstraße verlegt.
Die offene Straße beeinträchtigt insbesondere den Dorfkern Wachwitz – dort wird deshalb die Bühne an die Elbe unterhalb der »Elbterrasse« verlegt. Die Verlagerung der bisher so beliebter Straßenkonzerte an der »Grottenwirtschaft« ist ebenso nötig.
Das übrige Fest soll im mit Terrorsperren gesicherten Dorfkern Loschwitz, am Schloss Pillnitz sowie in Kirchen und auf Privatgrundstücken wie geplant stattfinden.
Die Besucher werden gebeten, noch mehr den Radweg an der Elbe zu nutzen. Bitte lassen Sie Ihre Autos trotzdem möglichst stehen! Alle Verkehrsteilnehmer auf der Pillnitzer Landstraße sollten sich mit größter Vorsicht und Rücksicht begegnen. Wir appellieren an alle Besucher und Anwohner: Bitte nehmen Sie unsere Verkehrshinweise ernst. Für die Zukunft wird der Verein bei der Planung des Festes 2026 darum kämpfen, den ursprünglichen Charakter des Elbhangfestes mit der zentralen verkehrsberuhigten Straße wiederherzustellen. Die Terrorabsicherung als eine hoheitliche Aufgabe kann nicht vollständig auf die ehrenamtlichen Organisatoren abgewälzt werden.
Holger Friebel/Pressesprecher